Noch vor wenigen Jahren galten Hufrehe, in der medizinischen Fachsprache Laminitis genannt als ein Todesurteil für Pferde und Ponnies. Heute gibt es Behandlungsmethoden für die gefürchtete Zivilisationskrankheit, bei der es zu einer teilweise chronischen Entzündung der Huflederhaut kommt. Hufrehe müssen mittlerweile kein Todesurteil sein. Doch um sie zu behandeln, müssen Hufrehe ersteinmal erkannt werden.
Wenn das Pferd wie ein Reh läuft
Ihren Namen verdanken die Hufrehe beim Pferd – oder bei anderen Huftieren, die ebenfalls unter dieser Krankheit leiden können – von der veränderten Fortbewegung. Weil die Huflederhaut in den Vorderhufen bei einem betroffenen Pferd stark entzündet sind, stellt es diese möglichst weit nach vorne, während es die Hinterhufe weit unter den Bauch stellen. Auf diese Weise kommt möglichst wenig Gewicht auf die Huflederhaut und das Pferd stakst wie ein Reh.
Die veränderte Gangweise ist gleichzeitig eines der typischsten Symptome einer Hufrehe. Weitere sind durch die Entzündung hervorgerufene Hitze im Huf und eine Schwellung des Kronrandes – des oberen Randes zwischen Pferdebein und Huf. Wird das Pferd mit der Hufzange untersucht, zeigt es eine stärkere Schmerzempfindlichkeit.
Behandlung von Hufrehen
Auch wenn es nicht so scheint, weil das Pferd keine tatsächlich lebensbedrohlichen Symptome zeigt: Hufrehe sind ein Notfall. Deshalb gilt es vor jeder weiteren Maßname zur Behandlung von Hufrehen zunächst, den Tierarzt zu verständigen. Bis dieser eintrifft tust du aber gut daran, die schmerzenden Hufe deines Pferdes schon einmal zu kühlen.
Eine herkömmliche Behandlung von Hufrehen besteht vor allem aus:
- Medikamentöser Behandlung der aseptischen Entzündung
- Eine Futterumstellung auf rohfaserreiches und fruktanarmes Futter
- Stall- bzw. Boxenruhe für das Pferd
- ggf. eingipsen der betroffenen Hufe, um einer Verformung vorzubeugen
- Regelmäßige Hufpflege und -beschneidung, ebenfalls um einer Verformung des Hufes während der Heilungsphase vorzubeugen.
Häufig werden Pferde mit einer Hufrehe noch immer unter eine strenge Diät gestellt. Manche Tierärzte und Pferdebesitzer kritisieren diese Methode jedoch zunehmend, da auch ein an Hufrehe erkranktes Pferd natürlich Mineralien und Nährstoffe benötigt um an der besonders gut durchbluteten Huflederhaut zu gesunden.
Hufrehe: Vorbeugung ist besser als Behandlung
Die schlechte Nachricht zuerst, damit wir es hinter uns haben: ein Pferd oder Pony, dass einmal an Hufrehen erkrankt ist, erleidet prozentual gesehen in seinem Leben wieder einmal einen Schub. Die gute Nachricht: Durch eine artgerechte Haltung und eine angepasste und strenge Ernährung kann die Häufigkeit der Schübe stark reduziert werden.
Grundvoraussetzung um bei der Erkrankung Hufrehe eine Vorbeugung zu erreichen, ist eine pferdegerechte Haltung (ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema erscheint auf Wissgetierig.de in Kürze).
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